Raspberry Pi und digitale Betriebsarten

Ich hatte mich dazu entschieden, nicht zuletzt durch Johnny Chocolaty inspiriert, eine outdoorfähige FT8 Lösung zu basteln. Mit Raspberry Pi, konfigurieren, programmieren, zusammenbauen usw…. hatte ich bisher nichts im Sinn. Ist eigentlich nicht meine Welt. Aber der Weg ist das Ziel. Also habe ich mir alles was man so benötigt zusammengekauft. Heute kam ein großes Paket von Reichelt…Raspberry Pi4b, Maus, Tastatur, 2 SD ultraschnelle Karten, ein HDMI Adapter, HDMI Kabel, ein USB GPS Stick und eine USB Soundkarte und ein wenig Kleinmaterial. Schon seit ein paar Tagen stöbere ich in den Portalen und sauge alles in mich auf, was für dieses Projekt nötig war. Der Raspberry Imager war schnell installiert und so konnte es losgehen. Die Formatierung der SD Karte und das bespielen mit dem Betriebssystem war schnell erledigt. Ich habe den Raspberry zunächst mit dem HDMI Kabel und dem TV Gerät verbunden, die SD Karte in den Slot gesteckt und Strom eingeschaltet. Und Zack… Es erschien ein Bild auf dem Fernseher. Alles verlief genau so, wie ich es vorher erlesen hatte. Die Erstkonfiguration verlief fehlerfrei. So konnte ich sogar auf Anhieb den VNC Support einrichten, damit ich in Zukunft mein Android Tablet als Display verwenden kann. Im Laufe des Tages hatte ich dann Fldigi, WSJT-X, JTDX und Gpredict, sowie den Firefox Browser installiert. Dann ist mir aufgefallen, das der Raspberry nicht startet, wenn kein HDMI angeschlossen ist. Durch einen Tip von Thomas H. konnte ich die Config.txt editieren und eine Raute an geeigneter Stelle entfernen. Danach startete der Raspberry auch ohne angeschlossenem HDMI. Über RealVNC kann jetzt jeder andere Rechner, Handy usw… als Display über WLAN verwendet werden. Im Outdoorbetrieb müßte ich dann lediglich mit meinem Handy einen Hotspot generieren…

Nachtrag: Mittlerweile ist der erste Feldversuch mit Erfolg absolviert. Die Technik und die Antennen haben wunderbar, erwartungsgemäß funktioniert. Folgende Betriebsarten sind nun möglich: CW, Contesia, DominoEX, FSQ, HELL, IFKP, MFSK, MT63, Olivia, PSK, QPSK, 8PSK, PSKR, RTTY, THOR, Throb, Wetterfax, Navtex, SitorB, FT4, FT8, JT4, JT9, JT65, QRA64, ISCAT, MSK144, WSPR, ECHO, SatWetter … wenngleich auch nur eine Handvoll notwendig sind..

Jetzt ist mein Raspberry auch in der läge selbst zu senden. das macht er als WSPR Bekennender. Grundsätzlich sendet der Raspberry im Bereich 0 – 250 MHZ. Als WSPR Bekennender überstreicht er damit alle KW Amateurfunkbänder, 6 Meter und 2 Meter.

Der kleine Raspberry war ja bereits in der Lage alle Digimodes darzustellen, die Fldigi, WSJT-X, JTDX, QSSTV, WXtoIMG. hergeben. Jetzt ist das Gerät um eine echte WSPR Bakenfunktion erweitert worden. Vielen Dank an dieser Stelle auch an Helge Tees. Über den Pin GPIO4 wird ein 10mW WSPR Signal direkt ausgesendet. Durch die Software WsprryPi ist der Raspberry in der Lage in einem Frequenzbereich zwischen 0 und 250 MHz zu senden. Ich habe, weil 10mW doch sehr wenig Leistung ist, dem Gerät eine interne 100mW HF Endstufe gegönnt. Sie besteht aus einer Handvoll Bauteilen und ist direkt an der Antennenbuchse verlötet. Die Antenne wird dann über einen externen LPF Filter angeschlossen. Dazu bediene ich mich dann der QRP Labs LPF Filter von Hans Summers. Ich baue dazu ein kleines Gehäuse, Sodas ich die Filter bei Bedarf austauschen kann. Da ich überwiegend EFHW Antennen verwenden möchte, verbaue ich im Filtergehäuse gleich einen dementsprechend bewickelten FT82-43 Ringer. So bin ich in der Lage jeden beliebigen Halbwellendraht anzuschließen….

Nun habe ich das schöne Wetter ausgenutzt, um mein neues Raspberry Pi FT8 Set, meine überarbeitete Triband Antenne und einen neuen 6m Dipol zu testen. Ich bin rundrum glücklich muß ich sagen. Wenngleich auch der Raspberry in der Sonne etwas warm wurde und der Fan es nicht deutlich genug runterkühlen konnte, hat mein Aufbau astrein funktioniert (auch mit späterer Abdeckung gegen Sonneneinstrahlung) Ich habe 4 Stunden gespielt und habe immer noch genug USB Power für den Raspberry. Das Tablett hat auch noch ordentlich Kapazität. Nur der interne Windcamp Akku im FT817 ist ziemlich leer genuckelt. Aber so soll das ja auch sein. Ich habe ausschließlich FT8 mit voller FT817 Power gemacht. Ursprünglich hatte ich für 6m eine Delta Loop aufgebaut. Die war aber Mist….kommt in Müll. Der Austausch Dipol hingegen war supersuper gut. Bestes SWR und eine Super Performance hat er heute hingelegt. So habe ich es geschafft, das ich auf 6m bis weit nach Russland hinein gehört wurde. Auch die neu überarbeitete Triban Antenne hat mich angenehm überrascht. Sie punktet mit einen Super-SWR auf allen 3 Bändern 20, 30 und 40m und arbeitet ohne Tuner. Mit nur 5,05m Strahlerlänge und 4 kurzen Radial von jeweils 3,10m länge bin ich heute, auf 20m,sogar in Chile gehört worden. Für so eine Minimalgepäck Antenne und nur 5W gar nicht schlecht, finde ich. Heute sind etliche FT8 QSO´s zustande gekommen über die ich mich ziemlich freue, auch wenn Digimode nicht unbedingt zu meinen Lieblingsbetriebsarten zählt.

73, de Peter – DL4ABB

 

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